Jahresbericht 2024 - Orchester Laufental-Thierstein

Nach dem fulminanten 50. Jubiläumsjahr im 2023 mit zwei aussergewöhnlichen Konzerten in Openair-Form und als Krimi-Konzert mit einer Schauspielgruppe liess es das Orchester Laufental-Thierstein im 2024 wieder etwas ruhiger anlaufen. 

An der Generalversammlung vom 5. März 2024 im Restaurant Lämmli in Laufen traten zwei langjährige Vorstandsmitglieder zurück. Ruth Schnyder amtete 20 Jahre als Präsidentin des Orchesters Laufental-Thierstein, davor einige Jahre als Kassierin. Diese Zahl wirkt in der heutigen schnelllebigen Zeit beinahe fantastisch. Mit viel Geschick hat sie das Orchester geleitet und zu dem gemacht, was es heute ist: ein bunt gemischter Haufen Mitspielende, welche aus Spass Musik machen, jedoch hohe Ambitionen und Ansprüche an sich selbst haben. Die Zahlen in der Buchhaltung haben sich in dieser Zeit fast verdreifacht, das Orchester beschäftigt heute einen professionellen Dirigenten und eine Konzertmeisterin. Die Arbeit von Ruth wird von ganzem Herzen verdankt. Zum Glück bleibt sie uns als Mitspielerin und Stimmführerin der zweiten Geige hoffentlich noch lange erhalten. Gemeinsam mit ihr trat auch Christine Zimmerli aus dem Vorstand zurück. Auch Christine ist seit 2005 an Bord des Orchesters Laufental-Thierstein, wo sie zuerst als Präsidentin amtete und anschliessend ab 2013 als Sekretärin. Auch Christines Arbeit wird herzlichst verdankt und zum Glück bleibt auch sie dem Orchester in Zukunft treu. Neu in den Vorstand gewählt wurden Sabina Steg als Sekretärin und Karin Meyer als Kassierin. Gelgia Herzog übernahm das Präsidium, während Anita Kuoni weiterhin als Bibliothekarin und Marianne Steiner als Beisitzerin amten.

Am 9. April 2024 fand eine Probe mit Judith Buchmann statt. Dieser Kurs wurde vom Eidgenössischen Orchesterverband angeboten und heisst «Gesund durch das Orchesterprojekt». Es geht darum zu lernen, wie man beim Musizieren richtig auf dem Stuhl sitzt, welche Übungen man machen kann, um Krämpfe in den Schultern und Fingern zu lösen, wie mentales Training geübt werden kann, wie man Pausen zwischen den Spielzeiten einbauen soll und vieles mehr. Die Inputs von Frau Buchmann waren sehr lehr- und hilfreich und seither sieht man auch vermehrt Keilkissen im Orchester.

Dank dem engagierten Dirigenten Joachim Pflaeging und der Konzertmeisterin Mirjam Hanauer kann das Orchester auch im 2024 mit einem tollen Programm glänzen. Am 25. und 26. Mai 2024 spielen wir zwei Konzerte in der Kirche Birsfelden und in der Katharinenkirche in Laufen. Das Thema ist «GrossARTig!», was sich auf «Die Grosse» Sinfonie Nr. 8 in C-Dur D944 von Franz Schubert bezieht. Für die Sinfonie fährt das Orchester zur Hochform auf, dauert die Sinfonie doch nahezu eine Stunde und verlangt von den Mitspielenden einiges an Leistung und Ausdauer. Auch die regelmässigen Registerproben in Violinen, Celli und Bläsern, welche vom Dirigenten und von der Konzertmeisterin bewusst gefördert werden, tragen zur Qualitätssteigerung bei. In Birsfelden stimmten sich das Orchester und das Publikum mit dem endlosen Glockenklang der Turmglocken ein, was jedoch der Begeisterung des Publikums im Nachhinein keinen Abbruch tat. In einem Zeitungsartikel stand als Fazit: «Die Zuhörenden waren zu Recht begeistert und lieferten nicht enden wollenden Applaus.» Als ruhenden Gegenpol zur Schubert-Sinfonie zelebrierte das Orchester die nordisch inspirierten Klanggebilde von «Efterklange af Ossian, Op. 1» von Niels Wilhelm Gade, welches der Komponist im Alter von 23 Jahren geschrieben hat.

Im zweiten Halbjahr probte das Orchester auf zwei Konzerte vom 23. und 24. November 2024 in der Katharinenkirche in Laufen und erstmals in der Ref. Kirche Mischeli in Reinach. Zweimal im Jahr findet vor den Konzerten ein Probewochenende statt, welches meistens in der Mehrzweckhalle im idyllischen Blauen abgehalten wird. Und meistens – Irrtum vorbehalten – ist dann in des Laufentals luftigen Höhen strahlend schönes Wetter. Das Orchester übte ein Konzert mit französischen Komponisten ein, was allen sehr viel Spass bereitete. Der Höhepunkt war jedes Mal der junge Solist Corentin Bezençon, welcher das Cello-Konzert von Camille Saint-Saëns mit einer Hingabe und technisch phänomenaler Präsenz gemeinsam mit dem Orchester spielte. Die Petite Suite von Claude Debussy (orch. Henri Büsser) durfte nicht fehlen und zu guter Letzt spielten wir von Charles Gounod die Symphonie Nr. 1 in D-Dur. Der Titel der Konzerte lautete charmant Vive la musique! «Classique poétique». Vor allem das Konzert in der voll besetzten Mischeli-Kirche in Reinach wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Das Orchester Laufental-Thierstein wächst. In den vergangenen zwei Jahren sind neue Mitspielende dazugekommen, zum Teil auch aus Musikschulen in Laufen und Deutschland. Auch konnten wir einige neue Bläser zum regelmässigen Mitspielen motivieren, was sehr erfreulich ist. Dies ist eine enorme Bereicherung und trägt viel zur guten Stimmung im Verein bei. Auch das Engagement und die Hilfsbereitschaft von allen Mitspielenden kann nicht genug gewürdigt werden. Seien es Paukentransporte, Social Media-Posts, Mitbringsel für die Teilete an den Probetagen – jeder trägt seinen Teil bei.

In diesem Sinne blicken wir auf ein schönes und lehrreiches Jahr zurück, in dem das Orchester Laufental-Thierstein an musikalischer Qualität sehr gewinnen konnte.

Gelgia Herzog, GV 18.2.2025


Rückblick 2023 - 50 Jahre Orchester Laufental-Thierstein

Sein 50-jähriges Jubiläum beging das Orchester wie gewohnt mit zwei Konzertwochenenden, jedoch mit besonderem Programm und Rahmen. Am 3. Juni 2023 am späten Nachmittag und am 4. Juni am späten Morgen trat es im Stedtli Laufen auf dem Helye-Platz unter freiem Himmel auf. Das Programm unter dem Titel Stedtli Klassik war breit gefächert und etwas populär gestaltet:

Giuseppe Verdi, Ouvertüre zu "Nabucco"
Felix Mendelssohn Streichersinfonie Nr. 10 h-moll
Charles Gounod, petite symphonie a vents (Sätze 1, 3, 4)
Georges Bizet, Suite Nr. 1 aus der Oper "Carmen"
Johannes Brahms, Ungarischer Tanz Nr. 6
Klaus Badelt, Pirates of the Caribbean
James Homer, Titanic

Das Museum Laufental öffnete zur gleichen Zeit die Türen und eine kleine Formation des Orchesters sorgte während des anschliessenden Aperos für eine musikalische Überraschung in den Räumlichkeiten des Museums. Beide Konzerte waren überaus gut besucht und mit Sonne verwöhnt. Das Orchester erhielt viel Zuspruch für den gelungenen Anlass.

Am 18. November 2023 fand das zweite Konzert im Zeichen des Jubiläums statt: Zusammen mit den beiden Laufner Musikvereinen Stadtmusik und Stadtharmonie lud das Orchester im Serafin zum Konzert-Krimi mit dem Theaterensemble FREISTIL aus Freiburg i.B. ein. Das Stück hiess "Der Tote mit der Trommel" und handelte vom Mord an einem Schlagzeuger. Das Stück war eine fortlaufende Geschichte und zwischen jeder Szene präsentierten das Orchester bzw. die Musikvereine ein Musikstück aus dem Bereich "Kriminalmusik" wie Philip Maloney, Kriminaltango, Derrick, Chicago und viele mehr. Das Publikum bekam Musik und Theater im Wechsel, womit für einen spannenden und ungewöhnlichen Abend gesorgt war. Für das leibliche Wohl sorgte ein professionelles Catering. Auch an diesem zweiten Jubiläumsanlass erschien das Publikum zahlreich und es waren alle Plätze restlos ausverkauft. Das Publikum verfolgte Theater und Musik in ausgelassener Stimmung.

Das Wochenblatt berichtete über die Aktivitäten des Orchesters im Jubiläumsjahr im Vorfeld zum Juni-Konzert und im November als Konzertkritik. Beide Berichte sind im Pressespiegel abgelegt.

Das Orchester nahm das Jubiläum zum Anlass, seine Webseite mit Beiträgen zur Geschichte auszustatten und einen Videotrailer filmen zu lassen. Sie finden die Beiträge auf unserer Webseite unter www.orchester-laufen.ch.